1. Das Herzogtum Schwaben um das Jahr 1000

Das Herzogtum Schwaben war neben Bayern, Franken, Lothringen und Sachsen eines von fünf Stammesherzogtümern im ostfränkischen Reich. Es umfasste - wie man auf der Karte unten gut erkennen kann - mehr als den Südwesten des heutigen Deutschland und wurde vom Lech im Osten und den Vogesen im Westen begrenzt. Im Norden reichte es etwa bis Ellwangen, Cannstatt und Calw, im Süden bis Chiavenna und dem Gotthardpass.

Nach dem Ende des Herzogtums der Alemannen (Alemannien) im Jahr 746 entstand 829 das "regnum Sueviae" in dessen Gebiet – das "Königreich Schwaben". Es wurde von Ludwig dem Frommen für seinen Sohn Karl den Kahlen, aus den Dukaten Elsass, Alemannien und Rätien gebildet. Im Vertrag von Verdun 843 fiel dieses Gebiet an Ludwig den Deutschen und somit an das Ostfrankenreich.

Als Gründungsjahr des Herzogtums wird von manchen das Jahr 911 angesehen, das Jahr, in dem der letzte Karolinger, Ludwig das Kind, starb, und mit Konrad I., bislang Herzog von Franken, der erste Stammesherzog zum deutschen König gewählt wurde, von manchen hingegen das Jahr 915, als der erste Herzog ernannt wurde. Die vier Jahre dazwischen sind die Zeit, in der die regionalen alemannischen und rätischen Adligen in einer blutigen Auseinandersetzung die Vorherrschaft zu erringen versuchten.

Politisch bestand das Herzogtum Schwaben bis 1268, also bis zum Ende der Staufer und dem Ende der Stammesherzogtümer überhaupt, rechtlich wurde es erst 1806 zusammen mit dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation aufgelöst.

In die Zeit des Bestehens des Herzogtums Schwaben fällt die Besiedlung des Schwarzwaldes und die Gründung der beiden für die Gegend des östlichen Randes des mittleren Schwarzwaldes wichtigen Klöster St. Georgen (1085) und Alpirsbach (1095).

Das Herzogtum Schwaben um die Jahrtausendwende
Das Herzogtum Schwaben um das Jahr 1000