Dreieck Stockach-Sigmaringen-Lindau

  • Ein Johannes Dilger "Enendachensis Suevus" immatrikuliert sich 1578 an der Freiburger Universität. Aus dem selben Ort stammt der Philipp Jakob Dilger ("Philippus Jacobus Dilger Ennendachensis Suevus"), der sich 1619 in Freiburg immatrikuliert. [Quelle: Friedrich Schaub (Bearb.): Die Matrikel der Universität Freiburg von 1656 bis 1806, Freiburg 1957.]
    Ennetach und Scheer liegen bei Mengen an der Donau zwischen Sigmaringen und Riedlingen.
  • 1582 entrichtet Paulin Dilger aus Ennetach in Scheer an der Donau 1 x 6 hl Jahressteuer [Quelle: Urbarium Scheer 1582, zitiert nach: Walter Bleicher: Chronik der ehemaligen Residenzstadt Scheer/Donau, Horb 1989, S. 86].
  • 1679 wird eine Katharina Dilger aus Ennetach, die Frau des Seilers Kaspar Schell, in Scheer als Bürgerin aufgenommen. [Quelle: Bleicher, a.a.O., S. 101].
  • Zu Beginn des 17. Jahrhunderts sind die Dilger in Bermatingen bei Markdorf nachgewiesen. Auch in Frickingen nordöstlich von Überlingen sind ebenfalls schon im 17. Jahrhundert Dilger zu finden.
  • Ein Jacobus Dilger "Bufflangensis" immatrikuliert sich 1621 in Freiburg [Quelle: Die Matrikel der Universität Freiburg i. Br. von 1460 bis 1656. Im Auftrag der Akademischen Archivkommission bearb. und hrsg. von Hermann Mayer. Unveränd. reprogr. Nachdruck, Nendeln/Liechtenstein: Kraus 1976. Original: 1907-1910].
    Gemeint ist wohl "Baufnang", wenige Kilometer südlich von Frickingen gelegen [freundliche Mitteilung von Walter Jehle †]. Er könnte der Vater des berüchtigten Hexenverfolgers Johann Jakob Dilger sein.
  • Johann Heinrich Dilger, * 12. Juli 1658 in Lindau (vgl. Amtsb. Bd. 1462), ist Sohn des Johann Jakob Dilger. Er war im Jahr 1674 an der Artistenfakultät in Dillingen eingeschrieben (Matr. 2, 1674, Nr. 165). Laut Kapitelprotokoll vom 6. August 1683 wird er zum Kanzleiverwalter in Meersburg angenommen und 1684 zum Oberamtmann ernannt (Kapitelprotokoll vom 20. Juli 1684, ebd.). Er ist bis Ende 1688 regelmäßig bei den Kapitelssitzungen anwesend, auch als Protokollant, wenn kein rangniedrigerer Beamter anwesend ist (vgl. ebd., Bd. 1462 und 1463). Als Oberamtmann führt er auch die Kornelier- und Bestandsprotokolle (ebd., Bd. 1506/07). Später ist er Geheimer Rat des Bischofs von Konstanz und Obervogt in Meersburg (Rep. X, Pak. 183, K. 15, F. 2, Nr. 5).
    Johann Heinrich Dilger heiratet um 1685/90 Francisca von Koler. Eine erste Tochter Maria Francisca Dilger wird am 9. März 1691 in Meersburg getauft. Nach dem Tod seiner ersten Ehefrau um 1697 heiratet er erneut: Catherina von Paur. Am 10. September 1698 wird in Meersburg Sohn Franz Joseph Dietrich Dilger getauft. Eine Isabella Dilger tritt ab 1711 in den Taufregistern auf, sie könnte eine weitere Tochter sein.
    Heinrich Dilger ist in den Kirchenbüchern von Meersburg des öfteren als Taufpate genannt:
    4. Jul. 1694: Herr Obervogt Heinrich de Dilger
    11. Mai 1698: Herr Obervogt Henricus Dilger
    2. Nov. 1699: Henricus Dilger Archipraefectus
    6. Jul. 1702: Henricus Dilger Archipraefectus
    3. Nov. 1706: Henricus de Dilger Cancellarius
    23. Aug. 1711: Henricus Dilger Cancellaricus
  • Ein Hans (Jacob) Caspar Dilger ist in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts drei Mal Taufpate in Waldmössingen, einem kleinen Ort gut 8 Km westlich von Oberndorf.
    15. Dez. 1673: Herr Hans Caspar Dilger, praefectus
    7. Jun. 1676: Hr Joan Jacob Casper Dilger Obrendorfis[ch]. Ambtsverwalter
    18. Dez. 1680: D. Jacob Casper Dilger prätor Oberndorffer
    Er dürfte, den Funktionsbezeichnungen nach zu schließen, ebenfalls aus der bürgerlichen Oberschicht stammen. Eine Verwandtschaft mit den Dilgern vom Bodensee ist anzunehmen - trotz der recht großen Entfernung (Oberndorf liegt 60 Km nordwestlich von Stockach).